Rupert Mayer

deutscher katholischer Theologe; Jesuit; Seelsorger u. a. ab 1912 in München; trat dem Nationalsozialismus offen entgegen; 1939 ins KZ Sachsenhausen eingewiesen, ab 1940 im Kloster Ettal interniert; 1987 Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II.

* 23. Januar 1876 Stuttgart

† 1. November 1945 München

Wirken

Rupert Mayer wurde als Sohn einer angesehenen Kaufmannsfamilie in Stuttgart geboren. Nach dem Schulbesuch studierte er katholische Theologie am Wilhelmstift in Tübingen, Freiburg in der Schweiz und München und trat 1900 nach einjähriger Tätigkeit als Vikar in Spaichingen und in Feldkirch/Vorarlberg in den Jesuitenorden ein. Weitere wissenschaftliche Ausbildung erhielt er in Valkenburg in Holland, um sich dann der praktischen Volksmission zuzuwenden. Von 1906-12 war er in diesem Seelsorge-Bereich in Holland und Vorarlberg tätig.

Im Jan. 1912 schickte ihn der Orden in die Großstadtseelsorge nach München, wo er sich vor allem der Zuwanderer (jährlich mehr als 20.000) annahm.

Im Ersten Weltkrieg ging M. freiwillig als Feldgeistlicher an die Front, erhielt 1915 das Eiserne Kreuz Erster Klasse und 1916 das Ritterkreuz des Württ. Friedrichordens. Im Dez. 1916 machte eine schwere Verwundung die Amputation des linken Fußes notwendig. Der Dichter Hans Carossa behandelte ihn damals als Bataillonsarzt und erhielt einen tiefen Eindruck von der Persönlichkeit M.s ("Führung und Geleit"...